Antwort von Schwester Clara aus Bolivien

Liebe Schüler!

Heute komme ich mit einem ganz großen Dank zu Euch.

Eure Hilfe ist heuer umso wertvoller, weil die Corona Virus Epidemie alles schwieriger gemacht hat.

In meiner Heimatpfarre gab es immer in der Fastenzeit ein "Fastensuppenessen", am Missionssonntag einen Missionskaffe und im Advent einen Adventbazar. Alle diese Aktivitäten waren wegen dem Corona Virus verboten. Ebenso unterstützten uns 2 Pfarreien in Wien, was heuer ebenso nicht möglich war.

Der Schulunterricht war 7 Monate übers Internet. Wir mussten mehrere Computer kaufen für den Unterricht von 7 verschiedenen Schulstufen. Wir haben gebrauchte gekauft, was den Nachteil hat, dass sie oft nicht lange funktionieren, aber wo das Geld für neue hernehmen? Die Lehrerin, die normaler Weise am Nachmittag den Kindern bei den Schulaufgaben hilft, musste ich den ganzen Tag bezahlen, damit sie den Kindern beim Unterricht übers Internet behilflich sein konnte.

Dazu erkrankten wir alle am Corona Virus, Medikamente und Laboruntersuchungen muss man bezahlen. Gott sei Dank wurden wir alle zu Hause gesund, nur meine Mitschwester musste ins Krankenhaus, ihr ging es ganz schlecht und kein staatliches Spital hatte Platz. So mussten wir eine Privatklinik bezahlen.

Dazu haben wir mehr Kinder als normal, weil die Heime wegen dem Corona Virus keine neuen aufnehmen wollen.

Deshalb möchte ich Euch ein paar Beispiele erzählen von Kindern die bei uns ein zu Hause gefunden haben, Dank der Hilfe aus der Heimat.

Wir hatten schon 2 Kinder, die auf einem Matratzen an Boden schlafen mussten, da wir kein Bett mehr hatten, als sie uns zwei weitere Kinder brachten. Die zwei Kinder, mit 9 und 11 Jahren, wurden von der Polizei bei der Kontrolle der Quarantäne auf einem Parkplatz aufgefunden und man stellte fest, dass sie dort lebten. Sie konnten keine Familie ausfindig machen. ...

So improvisierten wir noch ein Bett am Boden für Luisa. … kein Heim wollte Luisa aufnehmen. ...

Mary lebte ebenso auf der Straße. Sie wurde als Baby adoptiert und als sie 14 war, wurde sie von den Adoptiveltern nur beschimpft. Du taugst ja für nichts, Du wirst ja sicher das Gleiche wie Deine Mutter. … als sie versuchte, ihre Mutter zu verteidigen, die sie ja gar nicht kennt, wurde sie total verprügelt. Und obwohl sie mit lauter blauen Flecken zur Schule kam, machten die Lehrer nichts und so haute sie auf die Straße ab. Nach zwei Monate bei uns strahlen ihr Augen vor Glück.

 Möge Gott Euch alle Eure Hilfe für uns im Neuen Jahr reichlichst vergelten.

Unsere Wohltäter sind täglich in unser Gebet eingeschlossen, aber ganz besonders haben wir zu Weihnachten mit den Kindern Euer gedacht.

 Mit herzlichen Missionsgrüßen aus Bolivien in großer Dankbarkeit für alle Unterstützung,

Sr. Clara Erlbacher!

Mail vom 28.12.2020